Strajk – Die Heldin von Danzig

Spielfilm | 2007

ZUM FILM:

Dies ist die Geschichte von Agnieszka – der kleinsten Kranführerin der Welt: einer Waise, die Mutter wird, einem Flüchtling, der Heimat findet, einer Analphabetin, die Geschichte schreibt. In drei entscheidenden Zeitabschnitten, beginnend 1961, wird die Geschichte einer kleinen Frau im doppelten Sinne erzählt. Die Polin Agnieszka ist in der Tat nur 1,60 m groß, fast Analphabetin und hat es mit Fleiß und Disziplin von der Hilfsarbeiterin zur Kranführerin auf der Danziger Werft gebracht. Einen Orden zum Internationalen Frauentag nimmt sie glücklich wie eine Versicherung der Werkleitung entgegen, dass ihr geliebter Arbeitsplatz auf der Werft niemals in Gefahr sein wird. Agnieszka hat Kraft, die gespeist wird von ihrem unehelichen Sohn Krystian und einer beginnenden Liebe zu dem Trompete spielenden Werftarbeiter Kazimierz. Das alltägliche Glück droht zu zerbrechen, als ihr der Betriebsarzt brutal mitteilt, dass sie Krebs hat und bald sterben wird. Wer wird sich um ihren Sohn kümmern? Kazimierz will Agnieszka auch in dieser Situation unbedingt heiraten. Er wird Krystian ein guter Vater sein. Die kleine Familie rauft sich zusammen, versucht einander Halt zu geben. Die geborgte Zeit ist noch nicht abgelaufen, da stirbt unerwartet Kazimierz. Agnieszka hadert mit ihrem Gott und betäubt sich mit Arbeit. Die Arbeitsbedingungen auf der Werft sind katastrophal und menschenverachtend. Als Agnieszka Zeugin eines tödlichen Unfalls wird, der eindeutig auf mangelnden Arbeitsschutz zurückzuführen ist, gerät ihr unerschütterliches Vertrauen in ihre Arbeitgeber ins Wanken. Damit die Werft keine Witwenrente zahlen muss, wird der Unfall des Arbeiters als Eigenverschulden dargestellt. Agnieszkas ausgeprägter Gerechtigkeitssinn mobilisiert sie. Gegen alle Drohungen rüttelt Agnieszka Werftarbeiter – zum Gedenken an tödlich verunglückte Kollegen – zu einer Mahnwache auf. Zu dieser Zeit trifft sie zum ersten Mal auf einen jungen, der mit Gleichgesinnten im Untergrund für freie Gewerkschaften arbeitet. Agnieszkas bedingungslose, gradlinige Art kommt bei den unzufriedenen Arbeitern gut an. Fast zeitgleich mit ihm wird sie das erste Mal verhaftet. Zwar nur für eine Nacht, aber die Obrigkeit lässt sie spüren, dass sie vor keiner Gewalttätigkeit gegen die kleine Frau zurückschrecken würde. Zur Jahreswende 1977/78 liegen hinter Agnieszka aufreibende Jahre. Die kleinen Erfolge im Kampf gegen das immer härter durchgreifende Regime können sie nicht über die Abkehr Krystians von seiner Mutter trösten. Agnieszka wird entlassen. Sie verliert mehr als nur ihre Arbeit. Dort oben auf dem Kran mit dem Blick aufs Meer und die vielen vertrauten Kollegen ist ihre wirkliche Heimat. Agnieszka kriecht nicht zu Kreuze, und ein Wunder geschieht: Die Aufmüpfigen und die Mutlosen, Tausende Werftarbeiter treten für Agnieszka in den Streik. Die kleine Frau wird das Herz der Solidarnosc-Bewegung in Danzig.

cast & Credits

besetzung:

Agnieszka – Katharina Thalbach
Kasimir – Dominique Horwitz
Sobiecki – Andrzej Grabowski
Bochnak – Dariusz Kowalski
Elektriker – Andrzej Chyra
Mateusz – Krzysztof Kiersznowski
Chomska – Maria Maj
Mirka – Ewa Telega
Maria Bochnak – Marta Straszewska
Werftdirektor – Florian Staniewski
Elwira, Mateusz‘ Frau – Barbara Kurzaj
Kaminski – Wojciech Pszoniak
Szymborska – Joanna Bogacka
Marek – Henryk Golebiewski
Renata- Magda Smalara
Krzystian (erwachsen) – Wojciech Solarz
Krzysztian (Kind) – Raphael Remstedt
u.v.a.m.

stab:

Regie – Volker Schlöndorff
Drehbuch – Andreas Pflüger, Sylke Rene Meyer
Kamera – Andreas Höfer
Schnitt – Peter Przygodda
Musik – Jean- Michel Jarre
Szenenbild – Robert Czesak
Kostümbild – Ewa Krauze
Maskenbild – Wolfgang Böge, Beatrix John, Gabriela Maciejowska
Aufnahmeleitung – Hubert Koprowicz
Assistentin der Herstellungsleitung – Cornelia Schacht
Produktionsleitung – Malgorzata Jurczak
Line Producer (Polen) – Janusz B. Czech, Marianna Rowinska
Koproduzent – Maciej Slesicki, Jörg Rothe, Alexander Ris
Herstellungsleitung – Wolfgang Plehn
Redaktion BR – Elmar Jaeger
Redaktion BR/Arte – Elmar Jaeger, Jochen Koelsch
Produzent – Jürgen Haase

Ein Produktion der PROVOBIS in Ko-Produktion mit Mediopolis Film und Fernsehen GmbH, PAISA FILMS Warschau und dem Bayerischen Rundfunk / arte. Gefördert mit Mittels des FilmFernsehFonds Bayern FFF, des Medienboards -Brandenburg und der FilmFörderungsAnstalt FFA

technische Daten:

Kinostart: 08. März 2007

Sendetermin (Erstausstrahlung): 26. September 2008, ARTE